Circa sieben Millionen Einwohner in Südafrika sind evangelisch. Mit 68 Prozent ist das Christentum die größte Glaubensgemeinschaft des Landes. 7,1 Prozent gehören den evangelisch – methodistischen Kirchen an. Die Mehrheit der Südafrikaner, circa 8,4 Millionen, sind Angehörige afrikanischer unabhängiger Kirchen. Eine der Afrikaans sprechenden reformierten Kirchen ist unter anderem die „Neederduitse Gereformeerde Kerk“. Zu dieser Kirche gehören circa 3,2 Millionen Menschen. Zu den römisch – katholischen Kirchen gehören circa 2,3 Millionen und 2,2 Millionen gehören zu den Pfingstlern. Eine kleine Minderheit gehört den Glaubensgemeinschaften der Hindus oder Muslime an.
Außerdem gibt es in Südafrika circa 4.000 „Schwarze unabhängige Kirchen“. Zu diesen Kirchen zählen circa 7 Millionen der Schwarzen. Eine dieser Kirchen ist die Zion Christian Church oder kurz ZCC. Diese Kirche befindet sich in Moria, dort findet jedes Jahr zu Ostern ein großes Treffen statt, an dem rund 3 Millionen Gläubige teilnehmen.
Zudem befinden sich im Süden des afrikanischen Kontinentes zahlreiche Sekten. Darunter auch die Scientology.
Die Gottesdienste und Sektentreffen wurden zu Beginn in verschiedenen Gebäuden gehalten, wie zum Beispiel in der Plein Street auf den Heuboden diverser Stallgebäude oder in der Barrack Street in einem unbenutztem Weinlager.
Mit einem Kapital von 600 Pfund, wurden im Jahre 1822 die erste Kirche und ein Missionshaus errichtet. Das Kirchengebäude, welches auch als Schule genutzt wurde, eröffnete Dr. John Pfillig. Die Kirche kann auch heute noch in der Barrack Street besichtigt werden.
Im Jahre 1816 kam Barnabas Shaw nach Kapstadt. E. Edwards, Thomas Hodgson und er waren Mitbegründer der methodischen Gemeinde. Daraufhin wurden weitere Kirchen wie die Wesleyan Methodist Church gebaut. Sie befand sich damals an der Ecke der Burg und Church Street. Heute befindet sich dort das Methodist House. Das Gebäude wurde Barnabas Shaw gewidmet. Im Boden des Methodist House wurde ein Gedenkstein eingebaut.
Thomas Hodgson wanderte nach England aus, kehrte aber 1836 nach Kapstadt zurück. Er verkündete auf dem Grand Parade das Evangelium. Damit wollte er die Sklaven und auch die ehemaligen Sklaven ansprechen, die keiner Kirche angehörten. Viele Menschen reagierten mit Gewalt auf diese Versammlung. Dennoch gab er nicht auf und ließ durch Spenden eine Kirche errichten.
Im Jahre 1937 wurde somit die Sydney Street Church eröffnet. Die Zahl der Angehörigen der Gemeinschaft wurde stetig
größer, allerdings wurde dadurch eine Rassentrennung erwirkt. Die Kirche in der Sydney Street wurde zum größten Teil von der farbigen Bevölkerung besucht. Die Kirche an der Burg Street hingegen wurde fast nur von den Weißen besucht.
Die Gemeinde der Wesleyan Church wuchs stark heran. Im Jahre 1875 wurde das Kirchengebäude vergrößert. Das Grundstück für die Kirche wurde für rund 1900 Pfund gekauft. Der Architekt Charles Freeman und der Baumeister T.J.C. Inglesby waren in den Jahren 1878 und 1879 für den Bau verantwortlich. Das Gebäude wurde für knapp 18.000 Pfund errichtet. Am 12. November 1879 fand dann schließlich die Einweihung der Kirche statt. So wie die Kirche damals gebaut wurde kann sie auch heute noch besichtigt werden.
Große Persönlichkeiten Südafrikas nahmen mit Vorliebe an den Gottesdiensten in der Wesleyan Church teil. Die Predigten waren äußerst beliebt, ebenso wie der Gesang der Chöre. Die Gemeinde nannte die Kirche auch liebevoll Metro. Die Kirche wurde bis in die 60er Jahre stark besucht, bis die Stadt größer wurde und zahlreiche Menschen Attentaten zum Opfer fielen. Ende der 80er Jahre besuchten nur noch wenige Menschen der Gemeinde die Gottesdienste der Kirche.
Heute verhält es sich wieder anders und ein Großteil der südafrikanischen Bevölkerung besucht in regelmäßigen Abständen die Gottesdienste in den Kirchen.
