Krokodile sind eine urtümliche Spezies aus der Zeit der Dinosaurier. Sie gehören mit zu den größten Raubtieren Südafrikas. Dort lebt nur eine Art, das Nilkrokodil. Diese Reptilien können bis über 6 m lang und weit über 200 kg schwer werden. Die Angaben über die Gesamtlänge sind aber nur theoretisch, da ein Krokodil zeit seines Lebens im Wachstum begriffen ist, d. h., je älter ein Exemplar ist, desto größer ist es auch. Nilkrokodile greifen Menschen nicht so häufig an, wie oft angenommen wird. Die meisten Angriffe von Krokodilen auf Menschen, von denen man in der Presse liest, ereignen sich in Australien und gehen auf das Konto der

Leistenkrokodile, die auch im Meer vorkommen. Die einheimischen Reptilien sind Bewohner von Flüssen, Seen und Sumpfgebieten mit tropischem oder subtropischem Klima. In Südafrika findet man sie darum nur dort, wo sich diese zwei Bedingungen überlappen, im Norden von Transvaal (Provinz Limpopo) und im Nordosten von Kwazulu-Natal. Die beiden großen Nationalparks, in denen umfangreiche Krokodilbestände vorkommen, sind der Krüger Park und der iSimangaliso-Wetland Park. Da in den Parks kaum Menschen leben und Krokodile außerhalb der Wildreservate in Südafrika nur wenig verbreitet sind, gibt es nur gelegentlich Angriffe auf Menschen. Das ist aber in anderen afrikanischen Ländern wie Simbabwe, Sambia oder dem Kongo anders.
Die Tiere sind in ihrer natürlichen Umgebung eher ruhig und unauffällig. Tagsüber sonnen sie sich meist auf Sandbänken und am Ufer. Dabei liegen sie oft über lange Zeit vollkommen bewegungslos. Durch ihre Farbe sind sie hervorragend getarnt. Es ist schon vorgekommen, dass Wanderer in nur 2-3 m Entfernung an einem ruhenden Krokodil von 3 m Länge vorbeiliefen, ohne dass das Tier sich regte oder die Leute es bemerkten. Diese Ruhe täuscht aber. Wenn es nötig wird, können sich die Echsen blitzschnell bewegen und zwar nicht nur im Wasser, sondern auch an Land. Krokodile legen Eier in flache Gruben ab, die sie mit Sand bedecken und von der Sonne ausbrüten lassen. Die Mutter bewacht das Nest und hilft den frisch geschlüpften Jungen, ins Wasser zu gelangen.
Ausgewachsene Krokodile haben keine natürliche Feinde außer dem Menschen. Die Bestände waren stark zurückgegangen, da die Tiere meist für die Haut (Krokodilleder) geschossen wurden. Um den Bedarf an Leder zu decken, werden heute viele Krokodile in Farmen gehalten. Einige dieser Farmen kann man besichtigen. Das Fleisch der Tiere gilt übrigens in Südafrika als Spezialität. Dank der Schutzmaßnahmen konnte der Fortbestand dieser interessanten Tiere gesichert werden, sodass auch zukünftige Generationen sie in freier Wildbahn bewundern können.