Bakterienruhr – eine infektiöse Darmerkrankung

Bakterienruhr – eine infektiöse Darmerkrankung

Bei Bakterienruhr handelt es sich um eine infektiöse Darmerkrankung, welche in Deutschland meldepflichtig ist. Sie wird durch Bakterien verursacht, welche im Darmtrakt von Tieren und Menschen vorkommen.

Zu den Infektionsquellen der bakteriellen Ruhr gehört in jedem Fall der Mensch. Die Übertragung erfolgt dabei von Mensch zu Mensch via Hautkontakt, beispielsweise bei ungewaschenen Händen nach dem Toilettengang oder durch allgemein schlechte hygienische Verhältnisse, welche die Ausbreitung der Infektion fördern. Aber auch die Übertragung durch verunreinigte Lebensmittel oder durch verunreinigtes Trinkwasser ist keine Seltenheit. Dabei dringen die sogenannten Shigellen über den Mund in die Schleimhaut des Verdauungstraktes und sondern ein Gift, welches Shigatoxin genannt wird aus. Dadurch werden die Zellen in der Darmschleimhaut geschädigt und es kommt zu Geschwürartigen Veränderungen und zu schweren Störungen des Verdauungsapparates.

Der Betroffene scheidet dabei eine große Menge der Bakterien aus – einige von ihnen sogar über mehrere Jahre, ohne dabei an irgendwelchen Symptomen zu leiden.

Die Inkubationszeit und die Symptome
Von Beginn der Ansteckung bis zum Auftreten erster Symptome dauert es in der Regel zwei bis maximal fünf Tage. Dabei äußern sich zunächst Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und schwere Durchfälle. Später folgen Fieber, Bauchkrämpfe und blutiger bis eitriger Stuhl. Dabei gerät durch den starken Flüssigkeitsverlust der Elektrolythaushalt ins Schwanken. Treten diese Symptome auf, sollte man zwingend einen Arzt aufsuchen. Dieser wird entsprechende Untersuchungen anweisen und eine Diagnose stellen. Handelt es sich letzten Endes um eine Bakterienruhr, so wird der Patient auf leichte Kost umgestellt und muss ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Zudem wird die Infektion mit Antibiotika behandelt.

Die Prognose und Vorsorge
Wird die Bakterienruhr nicht behandelt, dauert die Erkrankung circa zwei Wochen, allerdings kann es auf Grund des starken Flüssigkeitsverlustes zu Komplikationen kommen. Wird die Infektion jedoch schnell behandelt, lassen sich diese Komplikationen vermeiden.

Zu den Risikogruppen gehören Schwangere, Kinder, HIV-Infizierte und Rucksackreisende. Es gilt vor allem auf Reisen in Entwicklungsländer auf Hygiene zu achten. Dies gilt sowohl für Lebensmittelhygiene als auch auf körperliche Hygiene.

Derzeit gibt es noch keine ausreichenden Impfstoffe gegen Bakterienruhr, diese befinden sich jedoch in klinischer Erprobung.

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