Bartolomeu Diaz, auf Portugiesisch eigentlich Bartolomeu Dias, wurde um 1450 in der portugiesischen Provinz Algarve, heute ein auch bei deutschen Touristen sehr beliebtes Ferienziel, geboren. Er war ein Seefahrer und Entdecker und umsegelte als erster Europäer um das Jahr 1487/88 die südliche Spitze Afrikas. Er fand auch bei seinen Entdeckungsreisen den Tod. Sein Schiff sank am 29. Mai 1500 südlich des Kaps der Guten Hoffnung in einem schweren Sturm und ging mit der gesamten Besatzung unter.
Heute weiß man nur relativ wenig über das frühe Leben von Bartolomeus Diaz, ehe er mit seinen Entdeckungsfahrten begann. Es wird angenommen, dass er aus einer Familie von Seefahrern und Entdeckern stammte, da es vor ihm schon mehrere bekannte Entdecker mit demselben Familiennamen gegeben hatte. Zu jener Zeit, beginnend mit ihrem König Heinrich der Seefahrer, waren die Portugiesen führend in der Erkundung Afrikas. Auf der Suche nach dem Seeweg nach Asien tasteten sie sich langsam an der Westküste Afrikas entlang und stießen immer weiter nach Süden vor. König Johann II. von Portugal gab Bartolomeus Diaz 1486 den Geheimauftrag, so weit wie möglich nach Süden vorzustoßen, die Südspitze Afrikas zu umsegeln und wenn möglich, bis nach Indien zu gelangen. Diaz stach im Sommer 1487 in See und segelte an der Küste entlang, Gebiete, die den Portugiesen schon lange bekannt waren. Seine Flotte bestand aus drei Schiffen. Der Befehlshaber eines der Schiffe, eines Versorgungsschiffes war sein Bruder Diogo Dias. Die Portugiesen segelten bis an die Küste im südlichen Teil des heutigen Namibias. Er ließ das Versorgungsschiff unter dem Kommando seines Bruders im Naturhafen Walfischbucht zurück und begab sich weiter südwärts. In der heutigen Lüderitzbucht ging er an Land und setzte einen steinernen Wappenpfeiler, um anzuzeigen, dass er das Land für die portugiesische Krone genommen habe.
Durch einen plötzlich aufkommenden Nordwind wurden die Schiffe weit nach Süden getrieben, wahrscheinlich weit über das Kap der Guten Hoffnung hinaus. Da es immer kälter wurde, wandte er sich wieder nach Norden, bis er auf bewohntes Land stieß, wahrscheinlich die Gegend um das heutige Mosselbaai. Er folgte der Küste weiter nach Osten und stellte in der Nähe von Algoa Bai einen weiteren Wappenpfeiler auf. Kurz danach verlief die Küste erkennbar nach Nordosten. Da erkannte Diaz, dass er die Südspitze Afrikas umsegelt hatte. Seine Mannschaft wollte ihm aber nicht weiter folgen und zwang ihn zur Umkehr. Auf der Rückfahrt sichtete er das Kap der Guten Hoffnung und stellte in der Tafelbucht seinen letzten Wappenpfeiler auf. Nach mehreren kurzen Zwischenstopps erreichte er Ende 1488 wieder Lissabon. Als Belohnung für seine Verdienste ernannten König Johannes II. Diaz zum obersten Verwalter der königlichen Handels- und Steuerbehörde.